Internationale Mobilität
Namibia
England
Irland
Frankreich
LILLE TANDEMAUSTAUSCH 2015
EIN BERICHT VON LUISA ABBATE
Eine
aufregende
und
durchgeplante
Zeit
liegt
hinter
uns.
Bereits
vom
24.11.
bis
18.12.
des
vergangenen
Jahres
waren
die
französischen
Austauschschüler
zu
Besuch
in
Deutschland
und
auch
trotz
anfänglicher
Sprachschwierigkeiten
konnte
sich
fast
jeder
mit
seinem
jeweiligen
Tandempartner
gut
verständigen.
Der
Abschied
in
Deutschland
fiel
uns allen nicht sonderlich schwer, weil wir wussten, dass wir uns alle bald wiedersehen würden.
Am Morgen des 19.01.2015 trat ich mit einem weiteren Auszubildenden des Maritim Hotel Bonn und 7 anderen Auszubildenden (Restaurantfachleute, Köche und
Hotelfachleute) aus Bonn einen dreiwöchigen Frankreichaustausch nach Lille an. Um ca. 14 Uhr kamen wir dann gemeinsam an unserer Unterkunft an, einem alten
Mädcheninternat nahe des Stadtzentrum Lilles.
Wir hatten kurz Zeit unsere Zimmer einzurichten und danach ging es für uns sofort weiter zu der Schule der Franzosen - dem Lycée Professionnel Michel Servet. Dort
trafen wir dann auch endlich unsere Tandempartner wieder und die Begrüßung war sehr herzlich. Anschließend lernten wir unseren Dolmetscher vor Ort kennen, welcher uns
auch das geplante Programm für die nächsten zwei Wochen erklärte. Wir aßen noch alle gemeinsam in dem kleinen Schulrestaurant und tauschten uns ein wenig mit den
französischen Austauschschülern aus. In der ersten Woche unseres Aufenthaltes waren einige gemeinsame Aktivitäten für uns geplant worden. Vormittags hatten wir
gemeinsam mit den Franzosen Sprachunterricht, wobei immer jeweils ein Französisch- und Deutschlehrer anwesend war. Wir machten alle übungen jeweils auf Deutsch und
Französisch, um stärker zusammenzuwachsen und uns noch besser untereinander verständigen zu können. An den Nachmittagen gingen wir alle gemeinsam bowlen, hatten
eine Brauereiführung mit einem anschließenden Essen im 'Les trois Brasseurs', machten eine Citytour, durften im öffentlichen schuleigenen Restaurant einen Abend lang
arbeiten, stellten uns in unseren Betrieben für die nächsten zwei Wochen vor und hatten Zeit zur freien Verfügung, um die wunderschöne Stadt Lille zu erkunden. Am ersten
Wochenende wurden wir in die Familien unserer Tandempartner eingeladen, um auch das französische Familienleben kennenzulernen
Ab der zweiten Woche arbeiteten wir in unseren zugeteilten Betrieben gemeinsam mit unseren Tandempartnern. Mein Kollege war in einem sehr schönen Restaurant ''La
Bastide'' eingeteilt worden, welches direkt an das Stadtzentrum grenzte.
Ich arbeitete im "L'hermitage Gantois", einem sehr renommierten Hotel in Lille. Da ich eine Ausbildung zur Hotelfachfrau mache, wurde ich im Bankettservice,
Frühstücksservice, sowie im hoteleigenen Bistro und Restaurant eingesetzt. Ich wurde sofort sehr herzlich ins Team aufgenommen und bekam die Chance direkt ab dem ersten
Tag selbstständig zu arbeiten, da ich bereits einige Französischkenntnisse besaß. Meine Kollegen vor Ort standen immer bei Rat und Tat zur Seite und zeigten mir, soviel es
möglich war, auch den französischen Service zu erlernen. Leider ging die Zeit viel zu schnell zu Ende und der Abschied im Hotel und von unseren Tandempartnern (welche
mittlerweile gute Freunde geworden sind), fiel wirklich sehr tränenreich aus, weil wir so eine tolle Zeit gemeinsam erleben und miteinander teilen konnten.
Und wir stehen noch immer alle in sehr gutem Kontakt zueinander Das ganze Projekt wurde vom Robert-Wetzlar-Berufskolleg organisiert und nennt sich Tandemaustausch und
wird vom Deutsch-Französischen-Sekretariat in Saarbrücken finanziert. Seit 2003 nimmt unser Berufskolleg aktiv an den europaweiten Austauschprogrammen teil und
ermöglicht somit vielen Auszubildenden eine fachbezogene Auslandserfahrung. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten den Europass Mobilität, der als Bestätigung des
Auslandsaufenthaltes gilt, sowie wertvolle Punkte in späteren Bewerbungen sichern Ich kann nur jedem von Euch ans Herz legen, der überlegt, an einem solchen Austausch
teilzunehmen, es zu tun. Ihr wachst über euch hinaus und lernt nicht nur eine neue Sprache, sondern auch eine andere Kultur, Lebens- und Arbeitsweise kennen. Ich persönlich
würde es jederzeit wieder tun, um nochmal so eine tolle Zeit erleben zu können
Wir danken auch den folgenden Betrieben, die diesen Tandemaustausch unterstützt haben, indem sie die französischen Praktikanten in Ihren Betrieben aufgenommen haben
und den eigenen Azubis den Austausch mit Frankreich ermöglicht haben: Deutsche Welle, Bonn; Haus Herchen, Windeck; Hotel Herting, Siegburg; Kranz Parkhotel Siegburg;
Landhotel Naafs-Häuschen, Lohmar; Maritim Hotel Bonn, Maritim Hotel Königswinter; Restaurant Rheinaue,
Kontakt: Sabine Bartsch, EU-Koordinatorin am RWB
ZWEITER DEUTSCH- FANZÖSISCHER AUSTAUSCH
„100 Jahre 1. Weltkrieg – 100 Projekte für den Frieden“ in Dunkerque vom 18. - 23.09.16
Dieses
Mal
startete
unsere
Reise
mit
einem
Bus
vom
Parkplatz
des
RWB
mit
15
deutschen
Studierenden
der
Fachschule
für
Sozialpädagogik
in
Richtung
Dunkerque.
Dies
ist
die nördlichste Stadt Frankreichs mit einem großen Industriehafen und im Sprachgebiet Französisch-Flandern gelegen, das historisch einiges zu bieten hat.
Der
richtige
Ort
also,
um
sich
aktiv
mit
seiner
historischen
Vergangenheit
auseinanderzusetzen
und
dabei
eben
nicht
nur
in
einem
Raum
zu
sitzen,
sondern
aktiv
zu
werden
und sich die Stadt nach geschichtlichen Gesichtspunkten anzuschauen.
Bei
der
Ankunft
in
der
Jugendherberge
am
Strand
von
Dunkerque
freuten
sich
die
deutschen
und
französischen
Studierenden
ihre
Partner
der
Begegnung
in
Gummersbach
vor 3 Monaten wiederzusehen.
Nach
einem
ersten
Austausch
über
die
Erwartungen
an
das
2.Treffen,
wurde
die
Stadt
und
ihre
Geschichte
in
gemischten
Gruppen
erkundet.
Dies
taten
wir
in
Form
einer
Rallye
in
kleinen
binationalen
Gruppen
durch
das
Stadtinnere.
Es
gab
einiges
zu
entdecken:
etwa
Gedenkstätten,
Statuen
und
andere
Formen
der
Erinnerung
an
den
ersten
Weltkrieg,
der
zu
großen
Teilen
im
französischen
Norden
stattgefunden
hat.
Wir
beantworteten
Fragen
schriftlich
und
anschließend
stellten
wir
im
Plenum
unsere
Tour
durch
Dunkerque
in
Form
von
Bildern,
Videos,
anderen
Medien
oder
Standbildern
und
Szenen
dar.
Anschließend
fassten
wir
den
Tag
und
die
Rallye
in
unseren
Worten
zusammen und meldeten zurück, was uns besonders gefallen hat bzw. wie diese Aktion in unserer pädagogischen Arbeit später umgesetzt werden kann.
Der
nächste
Tag
begann,
wie
auch
in
den
Folgetagen,
mit
Sprachanimation,
durchgeführt
von
unseren
beiden
deutsch-
und
französischsprachigen
Animateuren,
Sophie
und
Ludovic. Dies diente der Aufwärmung, Erweiterung der Sprachkompetenzen und geschah immer in spielerischer Form.
Anschließend
machten
wir
einen
großen
Spaziergang
durch
die
Stadt
zu
den
Archiven
von
Dunkerque,
die
eine
große
Sammlung
an
historischen
Dokumenten
zur
Lokalgeschichte
und
ein
pädagogisches
Zentrum
besitzt
sowie
regelmäßig
Ausstellungen
organisiert.
Eine
kompetente
Führung
mit
vielen
Details
zur
Geschichte
von
Dunkerque
als
Stadt
und
Kriegsgebiet
(80%
waren
zerstört
nach
dem
2.
Weltkrieg)
erweiterte
unsere
historischen
Kenntnisse
über
diese
Zeit.
Im
pädagogischen
Zentrum
lernten wir verschiedene Methoden der Vermittlungsarbeit für Kinder- und Jugendgruppen kennen.
Beim
anschließenden
Mittagessen
in
der
Stadt
probierten
wir
einige
typische
Gerichte
des
französischen
Nordens,
wie
moules-frites
oder
tarte
au
Maroilles
(sehr
kräftiger
Käse!).
Um
die
vielen
Infos
und
eigenen
Erinnerungen
aufzufrischen,
wurde
uns
nachmittags
eine
weitere
Methode
der
Sensibilisierung
für
geschichtliche
Ereignisse
gezeigt.
Dieses
Vorgehen,
wobei
es
um
die
persönliche
Erinnerung
und
eigene
Familiengeschichte
geht,
wurde
anschließend
dafür
genutzt,
uns
auf
den
nächsten
Tag,
den
Besuch
zweier
Kriegsgräberstätten,
vorzubereiten.
Nach
solchen
erlebnisreichen
Tagen
gab
es
abends
wieder
viel
zu
erzählen
und
man
merkte,
wie
die
Kommunikation
untereinander immer besser wurde. Es entstand ein schönes Gruppengefühl nach den ersten zwei Tagen des Wieder-Ankommens.
Der
nächste
Tag
stand
an
und
wir
wurden
mit
einem
ziemlich
luxuriösen
Bus
morgens
abgeholt
und
in
die
Nähe
von
Arras
gefahren,
wo
wir
jeweils
einen
deutschen
und
einen
französischen
Kriegsfriedhof
besuchten.
Auch
hier
begleitete
uns
auf
unserem
Rundgang
über
die
riesigen
Grabfelder
eine
fachkundige
Person,
die
uns
viele
Informationen geben konnte und uns half, die Eindrücke sachlich und emotional einzuordnen und zu verarbeiten.
Es
war
ein
bewegender
und
zugleich
schöner
Ort,
ein
Platz
um
sich
Gedanken
zu
machen
und
zur
Ruhe
zu
kommen.
Man
dachte
an
die
eigene
Geschichte,
an
die
Sinnlosigkeit des Krieges und dem dazugehörigen Ausmaß an Schrecken, den Krieg leider immer mit sich bringt.
Besonders
beeindruckend
war
auch
der
Besuch
eines
modernen
kreisförmigen
Mahnmals
„Notre-Dame-de-Lorette“
mit
in
alphabetischer
Reihenfolge
aufgeführten
Namen
von 580.000 getöteten Soldaten vieler Nationen aus dem 1.Weltkrieg.
Um
nicht
ganz
diese
doch
trübe
Stimmung
beizubehalten,
ging
es
am
Nachmittag
in
die
malerische
Innenstadt
von
Arras,
in
der
wir
uns
mehrere
Stunden
selbstbestimmt
aufhalten
und
zusammen
essen
konnten.
Auch
hier
waren
die
meisten
wieder
in
binationalen
Gruppen
unterwegs,
was
uns
alle
gefreut,
sprachlich
gefordert
und
weiter
zusammen geschweißt hat.
Eine
Reflexion
über
diesen
spannenden
Tag
fand
noch
in
Arras
selbst
auf
dem
Grand'
Place
statt
und
ließ
uns
unsere
Eindrücke
und
Gedanken
noch
einmal
in
Worte
fassen.
In
der
Jugendherberge
angekommen,
hatten
wir
zusammen
einen
schönen
vorletzten
Abend,
wo
wir
in
der
benachbarten
Bar
zusammen
saßen,
um
den
anstrengenden
Tag
in
lockerer
Rund
ausklingen
zu
lassen.
Schon
war
der
letzte
Tag
gekommen.
Das
war
natürlich
traurig,
aber
es
war
noch
einmal
ein
sehr
cooles
Programm,
was
den
letzten
Tag
wirklich
schön
machte.
Wir
fuhren
nämlich
mit
dem
Zug
nach
Lille,
der
Partnerstadt,
aus
der
unsere
französischen
Freunde
kamen.
Es
war
für
alle
sehr
aufregend,
da
wir
sehen
konnten,
wo
die
Franzosen
leben
und
arbeiten
und
sie
uns
ihre
Stadt
zeigen
konnten.
Morgens
sind
wir
in
3
Gruppen
zu
drei
verschiedenen
pädagogischen
Institutionen
gefahren,
was
für
uns
natürlich
unheimlich
spannend
war.
Eine
Gruppe
besuchte
eine
Stelle
für
Obdachlose,
welche
diesen
eine
nächtliche
Unterkunft
bietet.
Eine
andere
besuchte
ein
Heim
für
Kinder
bis
zum
18.
Lebensjahr.
Die
Gruppe,
zu
der
ich
gehörte,
fuhr
in
ein
pädagogisch-therapeutisches
Zentrum
für
Kinder
und
Jugendliche
mit
Lernschwierigkeiten.
Diese
Einrichtung
war
eine
Art
Heim,
die
viele
Bereiche
der
pädagogischen
und
lebenspraktischen
Arbeit
abdeckt
und
Kindern
z.B
hilft,
Routine
in
ihren
Alltag
zu
bringen
und
den
Kindern
als
Rückzugsort
mit
vertrauensvoller
Basis
dient.
Wir
wurden
sehr
nett
empfangen
und
drei
bis
sechs
Mitarbeiter
der
Einrichtung
kümmerten
sich
um
uns
und
unsere
Fragen.
Es
war
eine
sehr
interessante
Möglichkeit,
in
die
Arbeit
französischer
pädagogischer
Einrichtungen
zu schauen und sich ein Bild von deren Alltag zu machen.
Nach
dem
leider
viel
zu
kurzen
Besuch
der
Einrichtung
trafen
wir
uns
gemeinsam
mit
den
anderen
beiden
Gruppen
an
der
Partnerschule
ESTS
(Ecole
européenne
supérieure
du
travail
social),
wo
wir
mit
Kaffee
und
Keksen
auf
deren
Schulhof
bzw.
Garten
empfangen
wurden.
Wir
besichtigten
die
Räumlichkeiten
des
schönen
alten
Schulgebäudes
mit
großer
Bibliothek
und
angeschlossenem
Neubau.
Anschließend
machten
wir
einen
Treffpunkt
am
Gare
Lille
Flandres
aus,
um
später
zusammen
zur
JHB
in
Dunkerque
zu
fahren.
Bis
dahin
wurde
uns
der
Nachmittag
frei
gegeben,
um
essen
zu
gehen
und
die
Stadt
mit
den
Franzosen
zu
erkunden.
Also
mischten
wir
uns
in
zwei,
drei Gruppen und aßen unter Empfehlung unserer Freunde in leckeren Restaurants der wunderschönen Altstadt von Lille.
Unser
letzter
Abend,
den
wir
Deutsche
als
interkulturellen
Abend
gestalten
durften,
stand
unter
dem
Motto:
Karneval
im
Rheinland.
Hier
war
es
uns
zum
einen
wichtig,
den
Franzosen
unsere
verrückte
Karnevalstradition
näher
zu
bringen
und
zum
anderen
die
Parallelen
zum
Karneval
von
Dunkerque
aufzuzeigen.
Dieser
ist
in
Frankreich
nämlich sehr bekannt, aber ist aus einer anderen Tradition heraus entstanden als zum Beispiel der rheinische Fastelovend.
Wir improvisierten einen Karnevalsumzug mit 3 Umzugswagen im Miniaturformat und erzählten etwas über die Kultur und Tradition des Karnevals. Es war für beide Seiten
ein unheimlicher Spaß und der perfekte Start in einen schönen und spaßigen letzten Abend. Am nächsten Morgen hieß es dann: „Adieu les amis!“ und wir verabschiedeten
uns mit herzlichen Umarmungen und vielen typischen bisous von unseren neu gewonnenen Freunden zurück in die Heimat.
-
Joanna Koch, FSP 115 -
DEUTSCH- FANZÖSISCHES SEMINAR
FÜR AUSZUBILDENDE DES SOZIALWESENS AUS LILLE/FRANKREICH UND STUDIERENDE DER FACHSCHULE FÜR SOZIALPÄDAGOGIK (ERZIEHER) DES ROBERT-WETZLAR-
BERUFSKOLLEGS VOM 05.-10.06.16 IN GUMMERSBACH
Im
Rahmen
eines
Förderprogramms
„100
Jahre
1.
Weltkrieg
-
100
Projekte
für
den
Frieden
in
Europa“
des
Deutsch-französischen
Jugendwerks
fand
die
erste
von
drei
Begegnungen
zum
Thema
„Über
alte
Gräben
und
neue
Freunde
hin
zu
einem
gemeinsamen
Europa“
mit
je
15
deutschen
und
französischen
Schülern
im
Ferien-Zentrum-
Lieberhausen in Gummersbach statt. Ziel des Projektes ist, Kenntnisse und Informationen über die Zeit des 20. Jahrhunderts, insbesondere des
1.
Weltkrieges
zu
vermitteln.
Über
die
Beschäftigung
mit
den
europäischen
Konfliktsituationen,
die
zum
ersten
Weltkrieg
geführt
haben,
soll
nach
Wegen
gesucht
werden,
die ein friedliches Miteinander garantieren und weiter fördern.
Das
besondere
pädagogische
Konzept
ist
so
angelegt,
dass
es
auf
Gruppen
mit
unterschiedlichem
Alters-
und
Bildungshintergrund
übertragbar
ist
und
den
Teilnehmenden
Anregungen für ihre spätere pädagogische Berufstätigkeit geben soll.
Organisiert wurde die Veranstaltung für zukünftig im pädagogischen Bereich tätige Personen vom Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Zwei
deutsch-
und
französisch
sprechende
Animateure
aus
dem
theaterpädagogischen
Bereich
leiteten
das
Seminar
und
waren
gleichzeitig
kompetente
Dolmetscher,
da
nur
wenige
Studierende
die
jeweils
andere
Sprache
beherrschten.
Das
Programm
dieser
ersten
Begegnung
bestand
u.a.
aus
täglicher
Sprachanimation,
Theater-,
Rollen-
und
Bewegungsspielen.
Durch
lebendige
Vermittlungsmethoden
wurden
interkulturelle
Gemeinsamkeiten
und
Unterschiede
thematisiert.
Insbesondere
bei
einem
französischen Abend konnten die „Ch'tis“ durch Lieder, Tänze und kulinarische Spezialitäten ihre Region lebendig werden lassen.
An
einem
Vormittag
stellten
die
deutschen
und
französischen
Studierenden
ihre
Ausbildungsgänge
und
späteren
Arbeitsbereiche
vor.
Hier
erhielten
die
Teilnehmer
Kenntnisse
über
die
Unterschiede
zwischen
der
Erzieherausbildung
auf
der
deutschen
Seite
und
der
auf
Sozialarbeit
und
Sonderpädagogik
ausgerichteten
Ausbildung
der
französischen Gruppe.
Das
Thema
Erziehung,
Werte
und
Normen
vor
dem
1.
Weltkrieg
wurde
durch
eine
Exkursion
ins
Schulmuseum
nach
Bergisch-Gladbach
und
der
aktiven
Teilnahme
an
einer
Unterrichtsstunde
vor
100
Jahren
aufgegriffen.
Eine
kommentierte
Führung
durch
die
aufschlussreiche
Sammlung
des
Schulmuseums
ergänzte
den
Einblick
in
die
damalige
Zeit.
Die
Informationen
und
Eindrücke
dieses
Themenschwerpunktes
wurden
am
Folgetag
in
einem
von
einer
Theaterpädagogin
geleiteten
Workshop
in
Form
von kleinen Spielszenen, Pantomime und Standbildern beeindruckend von den Schülern umgesetzt.
In
ihrer
Freizeit
nutzten
die
Teilnehmer
gerne
die
vielen
Möglichkeiten
des
gut
ausgestatteten
Käte-Strobel-Hauses
(Schwimmbad,
Sauna,
Kegelbahn,
Tischtennis,
Außengelände). Diese gemeinsamen Aktivitäten förderten weiterhin das gegenseitige Kennnenlernen und den Austausch der Partner.
Vom
18.
bis
23.
September
'16
wird
das
zweite
Treffen
der
deutsch-französischen
Gruppe
in
Zusammenarbeit
mit
dem
französischen
Verein
Cefir
in
Dunkerque/Frankreich stattfinden.
Ein drittes Seminar für die Fachschüler ist im November in Straßburg geplant.
Ingrid Ley-Rohr
DIE BEGEGNUNG DER ETWAS ANDEREN ART
An
einem
Sonntag
Nachmittag
ging
es
für
15
Studierende
der
Erzieherausbildung
des
Robert-Wetzlar
Berufskolleg
vom
Bonner
Hbf
Richtung
Gummersbach.
Den
Vorurteilen gegenüber dem Dorf strotzend, empfing uns ein moderner Bahnhof in einem beschaulichen Städtchen mit etwa 49.734 Einwohnern.
Mit
Taxibussen
ging
es
für
uns
dann
weiter
in
unsere
Unterkunft,
dem
„Naturfreunde
Haus
Käthe-Strobel“.
Das
Haus
machte
seinem
Namen
alle
Ehre,
denn
es
war
weit
weg
vom Dorfkern inmitten von Wald und Feldern gelegen, um nicht nur der Natur, sondern auch den französischen Austauschschülern schneller näher zu kommen.
Die
Wartezeit
auf
die
französische
Gruppe
des
Ausbildungsgangs
„Educateur/rice
specialisé“
aus
Lille
schürte
unsere
Aufregung
und
Erwartungen
gegenüber
der
Gruppe
immens.
Es
gab
genau
zwei
Informationen,
die
uns
im
Vorhinein
mitgeteilt
wurden,
zum
einen
seien
es
Franzosen,
die
ebenso
wie
wir
eine
Ausbildung
im
sozialpädagogischen
Bereich
absolvieren
und
zum
anderen,
dass
die
Altersspanne
ähnlich
zu
unserer
sei.
Nicht
viele
Informationen
über
Menschen,
mit
denen
wir
von
nun
an fünf Tage in Abgeschiedenheit verbringen würden.
Diese
anfängliche
Unsicherheit
–
die,
wie
sich
herausstellte,
auf
beiden
Seiten
bestand
-
legte
sich
jedoch
schnell.
Schon
am
ersten
gemeinsamen
Abend
wurde
sich
angeregt
unterhalten
(gerne
mit
wilden
Gesten
und
fantasiereichen
pantomimischen
Darstellungen)
und
sogar
politische
Diskussionen
waren
Thema,
während
wir
in
heterogenen Gruppen draußen beisammen saßen.
Wow!
Das
war
der
erste
Gedanke,
den
ich
an
dem
Abend
im
Bett
fasste.
Alle
TeilnehmerInnen,
Deutsche
wie
Franzosen,
waren
aufgeschlossen,
interessiert
und
bemüht
kleinere Sätze in der jeweiligen fremden Sprache zu erlernen. Alle Zweifel waren sofort wie weg geblasen und ich freute mich einfach nur noch auf die kommenden Tage.
Mit
dieser
Basis
war
es
für
alle
einfach
zusammen
in
die
projektbezogene
Woche
mit
unseren
TeamerInnen/DolmetscherInnen
Sophie
und
Martin
(beide
sprachen
Deutsch
und
Französisch
fließend)
zu
starten.
Diese
bestand
aus
mehreren
kleinen
Einheiten
am
Tag.
In
dieser
Woche,
welche
die
ersten
von
insgesamt
drei
Treffen
zwischen
den
beiden
Gruppen
sein
wird,
lag
der
Fokus
vor
allem
auf
dem
Austausch
mit
Hilfe
von
Sprachanimation
und
theaterpädagogischen
Elementen,
um
Kommunikation
auf
mehreren
Ebenen
kennen
zu
lernen
und
bei
dieser
Begegnung
zu
nutzen.
Diese
Elemente
stärkten
und
bestimmten
die
ganze
Gruppendynamik
zwischen
beiden
Gruppen,
so
dass
wir
schnell
zu
einer
einzigen
Gruppe
geworden
sind,
ohne
weiterhin
sprachliche
Abgrenzungen
wie
„die
Franzosen“
und
„die
Deutschen“
zu
formulieren.
Diese
Gruppendynamik
festigte
sich
mit
Hilfe
der
freien
Abende,
an
denen
wir
zusammen
saßen
und
uns
austauschten
oder
organisierten
Abenden,
wie
zum
Beispiel
dem
„Französischen
Abend“,
den
die
Gruppe
aus
Lille
für
uns
vorbereitet
hatte.
Sie
brachten
uns
Delikatessen
und
unterschiedlichste
Biersorten
aus
der
nördlichsten
Region
Frankreichs,
in
der
sie
wohnen.
Sie
fütterten
uns
mit
Informationen
über
ihre
wunderschöne
Stadt
und
ließen
uns
Käse,
Chicorée,
Waffeln
und
andere
Kleinigkeiten
probieren. Wenn das nicht im Sinne Montessoris ist: Lernen mit allen Sinnen!
Englandaufenthalt vom 14.04.2016 bis 06.05.2016
Mit welchem persönlichen Ziel habe ich mich für die Teilnahme am ERASMUS + Programm / England des Robert-Wetzlar-Berufskollegs beworben?
Ich habe mich beworben, weil ich die britische Arbeitskultur besser kennen lernen wollte, weil ich in Betracht ziehe dort nach meiner Ausbildung zu arbeiten. Außerdem
wollte ich meine Sprachkenntnisse verbessern.
Wurde dieses Ziel erfüllt?
Ja, weil ich durch meine Arbeit im Restaurant die britische Arbeitsweise optimal kennen lernen durfte. Zwar ist es nicht mein Ziel, später einmal in einem Restaurant zu
arbeiten, aber trotzdem konnte man sehen, wie die Engländer arbeiten. Es ist interessant, aber anders.Außerdem hatte ich sehr viel Kontakt mit den britischen Schülern
und Lehrern, sodass mein Englisch noch besser geworden ist.
Informationen zur Teilnahme am praktischen und theoretischen Unterricht, Tätigkeiten/Aufgaben in Küche bzw. Service. Aktivitäten in der Freizeit sowie an den
Wochenenden.
Arbeiten im Service:
Ich
habe
drei
Wochen
im
Service
gearbeitet,
da
es
mein
Wunsch
war.
In
England,
bzw.
im
College,
ist
es
üblich,
dass
es
einen
Chef
de
Rang
und
einen
Commis
de
Rang
an
einer
Station
gibt.
Zu
Beginn
war
ich
deshalb
immer
als
Commis
eingesetzt.
Meine
Aufgabe
war
es,
den
Chef
de
Rang
zu
unterstützen:
Wasser
einschenken,
Brot
anbieten,
das
Essen
aus
der
Küche
holen,
abräumen.
In
meiner
2.
Woche
durfte
ich
auch
die
Position
des
Chef
de
Rang
einnehmen.
Hier
waren
meine
Aufgaben
anders:
Gäste
begrüßen,
Menükarten
ausgeben,
Getränke
und
Speisen
aufnehmen,
Speisen
buchen,
Besteck
umdecken,
kassieren,
Gäste
verabschieden.
Hier
hat
man
die
volle
Verantwortung für eine Station.
Alle
zusammen
bereiten
den
Tag/Abend
vor
und
auch
wieder
nach.
Vorbereitungen
sind:
Kaffee
und
Tee
vorbereiten,
Teller
in
den
„Hotplate“
stellen,
Gläser
und
Besteck
polieren. Nachbereitungen sind: Aufräumen und Tische eindecken.
Unterricht:
Practical Work in the Kitchen“: Hier war das Oberthema Fisch und Fischfang. Wir arbeiteten in Gruppen zu verschiedenen Themen.„Nutrition“: Hier ging es vor allem um
Ernährung. In den drei Wochen haben wir über Allergien und Nährstoffe gesprochen.
„Hospitality“: Hier war es unsere Aufgabe, unser Heimathotel vorzustellen und wie unsere Ausbildung in Deutschland läuft.
„Food and Drink Service“: Hier lernten wir, wie wir ein Team optimal briefen und wie ein Abend im Restaurant organisiert wird.
Aktivitäten:
•
Ein Wochenende in London
•
Lulworth Coast
•
Durdle Door
•
Schiffsfahrt von Poole Bay aus
•
Fahrt nach Swanage, Wanderung
•
Corfe Castle
•
Die britische Esskultur kennen lernen
Praktische Tätigkeiten
Ich habe Tische eingedeckt (Weinglas, Wasserglas, Mittelbesteck, Tafelbesteck, Lilienserviette) → Ähnliche Vorgehensweise wie in Deutschland.
Ich habe Menükarten ausgeteilt und die Gästewünsche aufgenommen. Diese habe ich im System gebucht und als sie fertig waren,
zum Tisch gebracht. → Auch das ist in Deutschland ähnlich
Ich habe Weinempfehlungen als Sommelier ausgesprochen und den Weinservice gemacht. → Durfte ich in Deutschland bisher nicht so machen
In welchen Situationen haben Sie auf Englisch kommuniziert?
Auf der Arbeit im Restaurant, im Unterricht, in der Gastfamilie, im Supermarkt, im Gespräch mit fremden Engländern
Woran erkennen Sie im positiven Falle, dass sich Ihre individuelle
Fremdsprachenkompetenz erweitert hat?
Ich brauche nicht mehr überlegen, wenn ich Englisch spreche. Es läuft einfach ganz von alleine.
Fazit:
Weiterempfehlung an andere Auszubildende?
Definitiv. Es hat nicht nur meine Englischkenntnisse verbessert, sondern auch meine soziale und kulturelle Kompetenz. Ich habe gesehen, wie in England
gearbeitet wird und das hat mir besonders gut gefallen, weil die Arbeitsatmosphäre einfach viel lockerer und angenehmer ist.
Anregungen, wie die Projektpartner (RWB, BPC) in Bonn und Bournemouth zukünftige Teilmehmer/-innnen noch besser unterstützen können
Eigentlich nicht, da sich gut um uns gekümmert wurde. Aber manche organisatorische Dinge hätten etwas klarer sein können. Trotzdem waren es sehr
gelungene drei Wochen.
Name: Anina Berg
Klasse: BSH414
DRITTER DEUTSCH- FRANZÖSISCHER AUSTAUSCH
„100 Jahre 1. Weltkrieg – über alte Gräben und neue Freunde - hin zu einem gemeinsamen Europa
Teil III - Deutsch-französisches Seminar in Kehl / Straßburg vom 27.11.2016 - 02.12.2016
Diesmal startete unsere Reise zum Seminartreffen mit dem Flixbus von Bonn nach Kehl. Die Gruppe bestand aus 14 Studierenden aus 4 Erzieherklassen der Fachschule
für Sozialpädagogik.
Kehl befindet sich direkt am Rhein in Baden-Württemberg, gegenüber der französischen Stadt Straßburg, die im Elsaß liegt.
In den nächsten Tagen sollten wir diese beiden Grenzstädte näher erkunden und zusammen mit unseren französischen Partnern, einer Gruppe von 15
Sonderpädagogen aus einer Schule („École européenne supérieure en travail social“) in Lille, das Thema Europa und Migrationspolitik behandeln.
Das Programm startete montags wie jeden Tag mit Sprachanimation. Wir erstellten gemeinsam eine Mind–Map zum Grenzstädtethema Kehl – Straßburg und
versuchten dazu passende Begriffe in den zwei Sprachen zu finden.
Im Anschluss wurde erläutert, welche Aktivitäten für die kommende Woche vorgesehen waren. Wir konnten weitere Ideen und Vorschläge einbringen.
Da die Teilnehmer der französischen Gruppe neu waren, erzählten einige deutsche Studierende über die beiden vergangenen Workshops, weil die Seminare so
angelegt sind, dass sie aufeinander aufbauen.
Wir sprachen über das Thema Krieg, der uns nicht nur aus der Vergangenheit bekannt ist, sondern uns auch im gegenwärtigen Alltag begleitet, weil wir in den Schulen
oder auch in sozialen Einrichtungen mit ,,Kriegsflüchtlingen“ arbeiten, sie aufnehmen oder sie unterstützen.
Hierzu berichtete eine französische Seminarteilnehmerin von ihren Erfahrungen, die sie während ihrer Flüchtlingsarbeit in Nordfrankreich gesammelt hat.
Um die Stadt kennen zu lernen, gaben uns unsere Seminarleiter Ludovic und Verena den Auftrag
sogenannte ,,Gif-Bilder“ (Bilder, die sich bewegen) von Statuen oder Gebäuden, die aus Kriegszeiten stammen, zu fotografieren. Diese Aufgabe führten wir in
binationalen Gruppen durch.
Am Nachmittag führten uns 2 ältere Personen, die die wechselhafte Geschichte der Grenzstädte selbst miterlebt haben, entlang des Rheins. Der deutsche Herr erzählte
von seiner Jugend und wie sich die beiden Städte Kehl und Straßburg mit der Zeit veränderten. Brücken sind nicht nur heutzutage für die beiden Städte sehr wichtig,
sondern waren es auch früher. Er sagte, dass er in seiner Jugend viele Brücken sah, die aufgebaut und wieder zerstört wurden. Zitat: ,,Wenn die Brücken in Kehl standen,
ging es Kehl gut.“
Früher herrschte nicht so eine harmonische Verbindung zwischen Straßburg und Kehl wie heute. Die Grenzen waren geschlossen und das andere Land konnte nicht
betreten werden ohne strenge Kontrollen.
Für die Leute in Kehl war der Rhein eine ,,symbolische Grenze“. Mit der Öffnung der Grenzen und dem Bau der Europabrücke gab es die Möglichkeit das
Nachbarland/die Stadt ohne Probleme zu erreichen.
Passend zur Neuzeit wurden Denkmäler der engen Verbundenheit der Städte/Länder als Symbole für die Öffnung der Grenzen errichtet. Eine Statue zeigt, dass Kehl und
Straßburg nur einen Spalt voneinander getrennt sind.
Nach der Führung überquerten wir gemeinsam mit dem Bus die Grenze und ließen den Abend auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg mit warmen Getränken, Speisen
und wunderschöner weihnachtlicher Beleuchtung ausklingen. Am nächsten Tag besuchten wir das europäische Parlament in Straßburg.
In 2 Gruppen wurden wir durch das Gebäude geführt. Man erläuterte uns die Zusammensetzung und die Aufgaben des Parlaments.
Die Europäische Union gründet auf der faszinierenden Vorstellung von Frieden, Freiheit, Stabilität und Wohlstand. Nach Jahrhunderten verheerender Konflikte und der
Katastrophe zweier Weltkriege ist mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft eine neue Ära eingeleitet worden. In dieser Ära des Friedens wurde durch die
offenen Grenzen in Europa einer der ältesten Träume der Menschheit wahr.
In unserem Seminarsaal in der Stadthalle von Kehl arbeiteten wir nachmittags erneut in binationalen Gruppen und erstellten Plakate zum Thema Grenzen (real
existierende und Grenzen im Kopf).
Am Abend stellte uns der Leiter der Kunstschule Offenburg an Hand eines Videos ein Tanzprojekt vor. Dieses Projekt wurde mit französischen, deutschen Jugendlichen
und jungen Flüchtlingen gemeinsam auf die Beine gestellt. Sie tanzten in normaler Kleidung zusammen auf der Europabrücke. Mit Kreidestücken malten sie während
des Tanzes Linien auf den Boden und mit den Steinen legten sie Wege. In diesen Tanz konnten die Zuschauer ihre eigenen Gedanken hinein interpretieren. Die gemalten
Linien auf dem Boden konnte man z. B. als ,,Grenzen“ erkennen. Die Steine konnten Steine sein, die einem in den Weg gelegt werden, die man beseitigen muss.In
solchen künstlerischen Tanzprojekten können die Jugendlichen verschiedener Nationalitäten aufeinander zugehen, indem sie sich ausprobieren und ihrer Fantasie
freien Raum lassen können.
Am Mittwoch begann der Morgen wieder mit einer Sprachanimation. Es wurden drei gemischte Gruppen gebildet, diese sollten abwechselnd ein französisches und ein
deutsches Wort zum Thema „Auslandsaufenthalt – Urlaub“ in der Reihenfolge des Alphabets aufschreiben. Die Gruppe, die als erstes zu jedem Buchstaben ein Wort
aufgeschrieben hatte, war der Gewinner.
So ähnliche Spiele/Aufgaben führten wir auch in den weiteren Stunden durch. Diese Übungen können wir auch bei unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
anwenden.
Bei einem erneuten Besuch von Straßburg besuchten wir die französische Caritas-Alsace, um dort etwas über die Organisation, Finanzierung und Einsatzgebiete zu
erfahren. Die Caritas unterstützt Menschen, die in einer Notlage sind, dazu gehören aktuell insbesondere Flüchtlinge.
Im Unterschied zur deutschen Caritas wird diese zu 70 % aus Spenden finanziert. 9 Prozent des Einkommens werden vom Staat finanziert und der Rest wird durch
Veranstaltungen wie zum Beispiel Konzerte oder Verkäufe gewährleistet.
Nachmittags berichtete ein Mitarbeiterin der Caritas Offenburg über Migrationspolitik in Deutschland und die Arbeit der Hilfsorganisationen.
Wir beschäftigten uns erneut in binationalen Gruppen mit dem Thema Europa.
Dazu sollte jeder in seiner Sprache in einer kurzen Zeit einen Ort beschrieben, den man selbst mit Europa verbindet. Es musste kein wirklicher Ort sein, man durfte sich
auch einen Ort ausdenken.
Zitate: „Diesen Ort, den ich vor Augen habe, ist ein Platz, den alle Menschen erreichen können. An dieser Stelle fällt es den Leuten leicht miteinander zu
kommunizieren. Die Leute leben dort friedlich zusammen“. „Heute erlebe ich Europa als Gemeinschaft, die in der Not zusammen hält“. Am letzten Abend hatten wir die
Gelegenheit uns noch einmal in einer schönen Atmosphäre auszutauschen. Ich persönlich würde erneut an so einer Veranstaltung teilnehmen, da es eine interessante
Erfahrung mit vielen bleibenden Eindrücken war. Man hat die Chance, neue Menschen, andere Sichtweisen, etwas über unsere Geschichte und andere Kulturen und
Sprachen kennenzulernen.
Anna Fregien, FSP215
NAMIBIA 2017
Regenmacher aus Bonn eingetroffen?!
Freudentaenze wurden gestern in der Innenstadt von Windhoek aufgefuehrt, nachdem es endlich einmal wieder einen kraeftigen
Regenschauer gab. Ein schoeneres Gastgeschenk haetten die am Montag eingetroffenen Schuelerinnen und Schueler des RWB aus Bonn
fuer die namibische Hauptstadt nicht auswaehlen koennen. Seit Januar hat es das erste Mal wieder richtig geregnet. Gerade hier herrscht
eine jahrelange Trockenperiode und die Staudaemme sind praktisch leer. Gemeinsam mit Mitarbeitern unser namibischen Partner - dem
Institute of Culinary Education NICE, der Highland’s Christian School sowie der Waldorfschule Windhoek – wird sich das diesjaehriges
Projekt mit der Thematik beschaeftigen.
Die Brasserie „Les Fenêtres“
In der Brasserie wurde ich 5 Tage die Woche von 8:00 – 16:00 eingeteilt. Die ersten drei Stunden verbrachte ich mit Buffet auffüllen, Teller abräumen, Kaffee- und
Teeservice und Tische neu ausrichten. Zudem wurden die Eierspeisen immer vom Kellner aufgenommen und an die Live-Cooking Station weitergegeben. Die
Kollegen waren superfreundlich und immer hilfsbereit. Selbst wenn es beim Aufnehmen von Bestellungen zu Schwierigkeiten auf Französisch kam. Alle hatte
Verständnis für die anfänglichen Schwierigkeiten mit einer Fremdsprache. Die Gäste hatten die Möglichkeit, ihr Frühstück im Restaurant oder auf der großen
Terrasse mit Blick auf den alten Hafen zu genießen. Ab 10:30 wurde das Frühstück geschlossen und für das Mittagessen eingedeckt. Alle Speisen wurden vom
Buffet in die Pâtisserie gebracht und dort gelagert. Gegebenenfalls wurden die Tischdecken erneuert. Ein Platz bestand immer aus Hauptgangbesteck auf einer
Serviette, einem Brotteller, einem Wasserglas und einem Weinglas. Bei Tafeln oder Gruppen wurde bereits für ein Drei-Gang- Menü eingedeckt.
Nach dem Eindecken wurden alle Sonnenschirme aufgespannt und die Weinkühler vorbereitet. Zudem wurden Tablettständer für die großen Tabletts aufgestellt.
Brotkörbe wurden auf einem Extratisch platziert und um 11:45 begann das tägliche Servicemeeting. Alle Supervisor, Servicemitarbeiter und der Chefkoch waren
anwesend. Der Chefkoch gab das Plat du Jour bekannt und die jeweiligen Menüs für verschiedene Gästegruppen. Außerdem wurde sehr viel Wert auf die
Namenkenntnis spezieller Gäste gelegt. Jeden Tag gab es verschiedene Fische mit unterschiedlichem Gewicht zu kaufen. Im Durchschnitt 15 pro Tag. Diese wurden
dann immer direkt am Tisch des Gastes tranchiert und führten zu einem unvergesslichen Moment. Nach der Teambesprechung kamen meist bereits die ersten
Gäste. Jeder Chef de Rang hatte seine eigene Station und einen Commis. Ich war meist als Commis eingeteilt. Zu meinen Aufgabe gehörten: Brotservice, Amuse
Bouche servieren, Wein- und Wasserservice, Besteck eindecken, Bestellungen aufnehmen, Servieren und Abräumen von Tellern. Die Speisen wurden immer auf
einem großen Tablett (Durchmesser 80cm) auf der Schulter eines Kellers zum Tisch gebracht und von einer zweiten Person serviert.
Beim Servieren von Kaffeespezialitäten war stets darauf zu achten, Mignardises (kleine selbstgemachte Pralinen) dazu zu servieren. Wenn es dann ruhiger wurde,
begannen die ersten mit dem Mise en Place für den Abend: Servietten und Tischdecken zusammenlegen, Zucker auffüllen und dem Eindecken für das à la carte
Menü.
Das Projekt wurde mit Fördermitteln des erasmus+ Programms der EU finanziert.
Heilerziehungspfleger in England vom 30.3. bis 15.4.2018
Eine Gruppe von vier angehenden Heilerziehungspflegerinnen war mit einem neuen Erasmus+ Projekt des RWB bei der Einrichtung Revitalise in
Southport/Nähe Manchester zu Gast im beruflichen Praktikum. Revitalise ist eine Organisation, die Menschen mit Behinderung einen Urlaub an
verschiedenen Standorten im Vereinigten Königreich anbietet. Mit vielen Freiwilligen wird die Betreuung der Klienten vor Ort im täglichen Alltag aber
auch bei Exkursionen und Veranstaltungen gewährleistet.
Zu
Beginn
des
Praktikums
erhielten
wir
eine
Einweisung
in
unsere
Aufgaben.
Es
war
anfangs
recht
schwer,
einige
Gäste
zu
verstehen,
wenn
sie
beispielsweise
eine
Deformation
im
Mund
hatten
und
dann
noch
mit
Akzent
sprachen.
Nach
kurzer
Zeit
konnte
ich
mich
daran
gewöhnen
und
musste
nicht
mehr
so
häufig
mit
den
Händen
gestikulieren.
Mein
erster
Ausflug
war
die
Begleitung
einer
Bootstour
wach
Windermere
und
abends
zu
einer
Show. In der zweiten Woche lernten wir Preston, Liverpool und Blackpool kennen.
Im
Revitalise
Center
konnte
man
tagsüber
mit
den
Klienten
basteln,
spazieren
gehen
oder
abends
am
Veranstaltungsprogramm
teilnehmen.
Hier
wurden
meist
Sänger
bestellt,
u.a.
auch
ein
Rihanna-,
Robbie
Williams-
oder
Ed
Sheeran-Double.
Es
gab
auch
Karaoke-Abende
und
es
wurde
viel
gemeinsam gesungen. Unsere Aufgabe war es, einen uns zugeteilten Klienten den ganzen Tag und bis in den späten Abend zu begleiten.
Von uns zu erledigende Aufgaben waren:
Mahlzeiten
zurechtschneiden,
Essen
und
Getränke
bringen,
beim
Trinken
unterstützen,
Spülen
(1
x
pro
Woche),
auf
Wunsch
der
Gäste
spazieren
gehen
oder
schwimmen,
Gäste
auf
Ausflüge
begleiten,
an
den
aktiven
Abenden
teilnehmen,
evtl.
selbst
am
Programm
beteiligen
(singen,
tanzen).
sowie einfache pflegerische Aufgaben übernehmen.
Insgesamt hat mir das Praktikum sehr gut gefallen. Mitarbeiter und Klienten waren sehr nett und stets hilfsbereit und verständnisvoll.
Alle Praktikumsteilnehmer möchten bald wiederkommen.
Isabelle M., FSH 117
Pair & Share in Windhoek, Namibia
Unsere Reise nach Namibia startete am 01.02.18 um 15:00 Uhr von Siegburg aus. Gemeinsam sind wir mit dem ICE nach Frankfurt
(Main) Hauptbahnhof gefahren und von dort aus nach Namibia geflogen. Die Gruppe bestand aus 11 Studierenden und 2 Lehrerinnen
des Robert-Wetzlar-Berufskollegs. In der Zeit, in der wir Auszubildenden und Lehrerinnen in Namibia waren, haben wir an einem
Kultur- und Begegnungsprojekt teilgenommen. Wir haben einen Einblick in die afrikanische Berufs- und Ausbildungswelt bekommen
und konnten in verschiedene Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes und im Sozialen Bereich der Erziehung reinschnuppern. Zu
unserem Partner zählte die NUST Hotel School, die der Polytechnischen Hochschule in Windhoek angegliedert ist. Ralf Herrgott als
Küchenchef in der Training Kitchen, sowie Hotel School Leiterin Liesl Liebenberg, gemeinsam mit den Azubis und Festangestellten,
haben uns den Einstieg sehr leicht gemacht.
Beim Partner Wolwedans Foundation und speziell in den Ausbildungsschwerpunkten Service und Küche im NICE gibt es zur Zeit große
innerbetriebliche Veränderungen, aber 4 deutsche Azubis fanden ihre Tandempartner vom NICE in der Training Kitchen der Waldorf
School Windhoek. In der Lehrküche dort wird zurzeit die Mittagsmahlzeit für die Ganztagsschule im Rahmen des namibianischen
Ausbildungsunterrichts zubereitet. Entsprechend der Ausbildungsschwerpunkte erhielten deutsche Azubis auch im Kindergarten bzw.
in Klassen der Berufsvorbereitung BVET mit den Schwerpunkten Hospitality und Office Administration in der UNESCO-Partnerschule
Waldorf School einen Einblick.
An den Wochenenden haben wir Land und Leute kennen gelernt: wir sind afrikanischen Tieren wie u.a. Geparden, Leoparden, Löwen,
Giraffen, Affen und Rhinozerossen sehr nahe gekommen. Der Tierschutz in einer von uns besuchten Tierauffangstation, sowie einer
privaten Lodge, wird sehr groß geschrieben. Bei einer Stadtführung besichtigten wird einige Sehenswürdigkeiten Windhoeks wie die
Christuskirche, die Alte Feste und das 2014 eröffnete, überdimensionale Museum über den namibianischen Freiheitskampf. Besonders
spannend war die Verkostung traditioneller Speisen in PENDUKA, einem sozialen Frauenprojekt am Rande von Katutura, nachdem wir
dort auf dem afrikanischen Markt die Zutaten gesehen hatten: wilder getrockneter Spinat, Raupen des Mopanebaums, weiße Bohnen
und Maismehl. Das Essen hat doch besser geschmeckt, als wir es in unserer Vorstellung hatten.
In der letzten Woche sind wir zunächst nach Wolwedans ins private Naturreservat am Rande der Namibwüste gefahren – ein Highlight,
weil man dort nicht so schnell hinkommt. Da ist schon die Fahrt auf der Schotterpiste ein Erlebnis. In Wolwedans trafen wir weitere
namibianische Azubis unserer Partnerorganisation. Weiter ging es nach Swakopmund an die Küste mit dem kalten Ozean (17°) und in
die Lagune mit Salzgewinnung nach Walvis Bay. Hier thematisierten wir das Problem der Mikroplastiken in den Weltmeeren.
Abschließend fand ein Museumsbesuch in Swakop statt. Hier erfuhren wir nochmals einiges über die unterschiedlichen Ethnien
Namibias sowie über die Kolonialzeit.
Die Reise endete am 23.02.2018.
Wir danken allen, die es uns auch dieses Jahr ermöglicht haben, das Begegnungsprogramm Pair & Share durchzuführen. Das Programm
wurde durch finanzielle Mittel des Konkreten Friedensdienstes bei Engagement Global sowie durch Eigenmittel finanziert.
(Bericht Michelle K. und Katja T.)
HAUTE-CUISINE ZUM ANFASSEN
Ganz oben. Dort wollen viele stehen, manche schaffen es und so auch Frankreich. Euch sei es ermöglicht, Frankreich ganz oben zu
erleben und wortwörtlich anzufassen. Kulinarisch steht Frankreich nämlich an alleiniger Spitze und jeder, der an Frankreich denkt, denkt
direkt an Geschmack.
Egal ob süße Nachspeisen oder herzhafter Käse, für jeden ist etwas dabei, besonders in Lille, im Norden Frankreichs nahe der
belgischen Grenze. Mitkochen dürft ihr dann auch, also fahrt mit auf den Austausch in das Land der Kulinarik!
Nach kurzer Anreise und Besichtigung des Lycèe Hôtelier International de Lille, der Partnerschule des Robert-Wetzlar-Berufskollegs in
Lille, ist man auch schon mitten im Geschehen.
In der ersten Woche heißt es: Tandem-Unterricht. Zusammen mit wechselnden französischen Partnern lernt ihr das, was ihr in den
Wochen darauf brauchen werdet, wenn ihr es nicht schon könnt: Französisch, besonders nette Ausdrücke von den Franzosen selber
inklusive!
Das Schönste daran ist, dass ihr automatisch mit den Kollegen in Kontakt kommt und sofort Freunde findet, versprochen!
Am Wochenende steht dann die Stadterkundung und sehr viel essen und trinken an. An jeder Ecke und in jedem kleinsten Gässchen
verbirgt sich ein Chocolatier, eine Pâtisserie oder ein gemütliches Café mit französischen Spezialitäten.
In den folgenden zwei Wochen ändert sich allerdings etwas: ihr dürft für die Spezialitäten selbst zubereiten. Gutherzig und offen
werden die französischen Küchenchefs euch alles probieren und alles zubereiten lassen, was ihren Betrieb ausmacht, wenn ihr euch nur
interessiert zeigt.
Der eine wird in einem großen Hotel, der andere vielleicht in einer kleinen Brasserie arbeiten, das macht die Gespräche Abends in der
Unterkunft dafür um so spannender und facettenreicher!
So vergeht also Tag um Tag, einer spannender als der andere, bis zum nächsten freien Wochenende, wo wieder Erkundungstour und
Leute treffen angesagt ist.
Besonders wird es dann, wenn ihr Einheimische nach den besten Lokalitäten fragt. So kommt ihr nämlich dazu, den bestenCrèpe und
den leckersten Kaffee in Lille zu probieren.
Nach einem erholsamen Wochenende geht es zurück in den Betrieb. Ihr seid bereits eingearbeitet, sprecht ein wenig französisch und
werdet nun auch mit Witzen und Sprüchen konfrontiert, die den Tag noch lustiger machen.
Kulinarisch habt ihr dann schon einiges entdeckt, eine Spezialität ist zum Beispiel das Speculoos, was zu Kaffee als Keks und als Dessert,
wie zum Beispiel das Speculoos-Tiramisu, gereicht wird. Ja, in Lille gibt es Spekulatius nicht nur zu Weihnachten!
Nach drei Wochen habt ihr nun viel Schönes erlebt. Das einzig Schlimme ist aber dann die Abreise. Am liebsten würdet ihr noch vier
weitere Wochen dort bleiben, es gibt noch so viel mehr zu sehen, so viel mehr zu entdecken und so viel mehr zu probieren.
Das alles ist danach aber möglich auch ohne den Austausch, jetzt wo ihr Freunde und Bekannte gefunden habt in Lille. Zurückkommen
ist dann schöner als gehen!
Calogero G., Koch-Azubi am Robert-Wetzlar-Berufskolleg im 2. Lehrjahr
10 JAHRE TANDEM-PROGRAMM MIT NAMIBIA
8 Jahre Pair & Share in Windhoek
Als das RWB im Jahre 2010 die erste Reise für Azubis nach Namibia organisierte, war diese Fahrt ein echtes Abenteuer im kleinen
Weiler Baumgartsbrunn. Seit 2012 findet das Begegnungsprojekt in der Hauptstadt Windhoek statt. Das lokale Netzwerk wurde
stetig erweitert und gefestigt, sodass richtig enge, verlässliche Bekanntschaften aufgebaut werden konnten.
Im Jubiläumsjahr 2019 sind 8 Schülerinnen und 2 Schüler des RWB mit einer Begleitperson drei Wochen lang im südlichen Afrika.
Zum Programm Pair & Share gehört, dass sich junge Leute im jeweiligen Berufsfeld begegnen, gemeinsam berufliche Erfahrung
sammeln und es in kleinem Rahmen auch einen Gegenbesuch in Bonn gibt. Zu unseren Partner zählt in diesem Jahr die NUST Hotel
School, die Teil der Universität in Windhoek ist. Ralf Herrgott als Küchenchef in der Training Kitchen sowie die Leiterin der Hotel
School, Liesl Liebenberg, tragen gemeinsam mit den namibianischen Azubis und Festangestellten zum Gelingen der Begegnung bei.
Beim Partner Wolwedans Foundation und speziell in den Ausbildungsschwerpunkten Service und Küche im NICE gibt es nach
innerbetrieblichen Veränderungen einen Neuanfang mit Tagungsbetrieb. Besitzer Stefan Brückner sowie Ausbildungsleiter Phillip
Rheyer stehen uns zur Seite. In der UNESCO-Partnerschule Waldorf School Windhoek dürfen zwei Schülerinnen des RWB, die in
Deutschland ebenfalls einen Waldorf-Kindergarten besucht hatten und nun als Erzieherinnen ausgebildet werden, im
namibianischen Kindergarten berufliche Erfahrungen sammeln. Dank geht hier an Nicola Brodie, die schon im Vorfeld als
Kontaktperson wertvolle Dienste geleistet hat.
Neu als Partner bietet die Kindertageseinrichtung Pooh`s Corner zwei Schülerinnen die Möglichkeit, dort ein paar Tage zu
„schnuppern“.
Neben der Möglichkeit, beruflich und fremdsprachlich neue, internationale Erfahrung zu sammeln und Ausbildungsmöglichkeiten in
Windhoek und Bonn zu vergleichen, steht der soziale und kulturelle Austausch im Mittelpunkt der Begegnungsreise.
Bei Stadtbesichtigung und lokalem Kulturprogramm begleiten uns selbstverständlich einige Namibianer/-innen.
Zu Beginn und am Ende der Fahrt gibt es im Jubiläumsjahr zwei Kurzreisen: einmal in die Namibwüste nach Sesriem und Sossousvlei
sowie an den Atlantik nach Swakopmund und Walvis Bay. In der Wüste erlebt man ganz direkt, wie die globale Klimaerwärmung
und lange Trockenperioden sich negativ auf Fauna und Flora auswirken. Im Museum von Swakop kann man viel über die deutsch-
namibianische Kolonialgeschichte sowie die Traditionen unterschiedlicher Ethnien Namibias lernen; in Walvis Bay ist die
Problematik der Mikroplastik im Ozean dominantes Thema sowohl für den Fischfang, die Flamingopopulation als auch die
Salzgewinnung in der Lagune.
Wir danken allen, die es uns auch dieses Jahr ermöglichen, das Begegnungsprogramm Pair & Share durchzuführen. Das Programm
wird durch finanzielle Mittel des Konkreten Friedensdienstes bei Engagement Global sowie durch Eigenmittel finanziert.
Sechs Monate Dublin
Das
Erasmus+
Angebot
eröffnet
allen
Schülern
die
Möglichkeit
bis
zu
6
Monaten
des
Anerkennungsjahres
im
Ausland
zu
absolvieren.
So
entschied
ich
mich
dafür,
das
erste
halbe
Jahr meines Anerkennungsjahres in Dublin in der Dublin Steiner School
http://www.dublinsteiner.com
zu verbringen.
Auf
die
pädagogische
Einrichtung
wurde
ich
über
das
Internet
aufmerksam
und
schickte
meine
Bewerbung
an
die
herausgefundene
Email-adresse.
Nach
einem
Skype-
Vorstellungsgespräch
war
klar,
dass
ich
ab
September
6
Monate
in
der
Einrichtung
arbeiten
kann
und
nachdem
ich
auch
eine
bezahlbare
Wohnung
gefunden
hatte
(was
sehr
schwierig war), stand meinem Auslandsaufenthalt nichts mehr im Wege.
Am ersten September startete ich also das Abenteuer Dublin. Zuvor war ich noch nie in Irland und es war daher besonders spannend, ein für mich neues Land kennen zu lernen.
Meine
Wohnung
lag
sehr
zentral,
war
daher
allerdings
auch
sehr
klein
und
es
war
am
Anfang
etwas
gewöhnungsbedürftig,
sich
das
Schlafzimmer
noch
mit
drei
weiteren
Personen
zu
teilen.
Andererseits
lernte
ich
dadurch
sofort
junge
Leute
kennen
mit
denen
ich
Dinge
unternehmen
konnte
und
Dublin
erkunden
konnte
(wäre
ich
etwas
weiter
außerhalb
gezogen,
z.B.
zu
einer
Gastfamilie,
wäre
es
auch
möglich
gewesen,
mit
dem
Geld
welches
Erasmus+
zu
Verfügung
stellt,
eine
Unterkunft
mit
einem
eigenen
Schlafzimmer
zu
finden, aber ich wollte gerne mit anderen jungen Menschen zusammen in einer WG leben und bereue diese Entscheidung auch nicht).
Nachdem ich einen Tag zum Ankommen hatte, begann auch schon meine Arbeit.
In
der
Dublin
Steiner
School
habe
ich
mich
direkt
sehr
wohl
gefühlt
und
das
gesamte
Team
hat
mich
sehr
herzlich
empfangen.
Außerdem
startete
auch
noch
eine
andere
deutsche
Anerkennungsjahrpraktikantin zeitgleich mit mir ihre Arbeit dort.
Die
Dublin
Steiner
School
besteht
aus
zwei
Kindergartengruppen
(Kinder
3
bis
5
Jahre),
einer
Vorschulgruppe
(Kinder
6
bis
7
Jahre)
und
einer
Grundschulklasse,
in
welcher
letztes
Jahr
das
zweite
und
dritte
Schuljahr
gemeinsam
unterrichtet
wurde.
Die
Einrichtung
wächst
aktuell
und
entwickelt
sich
weiter.
Beispielsweise
wird
kommendes
Schuljahr
eine
weitere erste Klasse eingeführt.
Während
meines
gesamten
Aufenthaltes
wurde
ich
gut
von
meiner
Praxisanleiterin
begleitet
und
es
war
interessant
für
mich,
eine
waldorfpädagogische
Einrichtung
kennen
zu
lernen.
Was
ich
von
meiner
Arbeit
an
der
Dublin
Steiner
School
mitnehme
ist
zum
einen,
das
Kind
und
dessen
Bedürfnisse
in
den
Mittelpunkt
zu
stellen
und
anhand
dessen
abzuleiten,
welche
Fördermaßnahmen
angemessen
und
unterstützend
sein
können
und
zum
anderen,
dass
weniger
manchmal
mehr
ist
und
man
das
Kind
nicht
in
seiner
freien
Entwicklung
einengen sollte.
Hier ein paar Bilder der Einrichtung:
Die Stadt Dublin hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es schön in einer großen Stadt zu
leben in der viele junge Menschen sind, die aber trotzdem noch überschaubar ist und
in der man sich recht schnell orientieren und gut zurechtfinden kann. Die gute
Stimmung auf den Straßen, die viele Live Musik und die Mischung aus modernen
Bauten und kleinen, süßen Gassen hat viel dazu beigetragen, dass ich mich schnell in
Dublin wohl fühlte und ich eine schöne Zeit dort hatte. Außerdem fand ich es schön,
ein Land kennen zu lernen in dem ich vorher noch nie war. Dublin ist aber auch eine
sehr teure Stadt und besonders eine Wohnung zu finden ist sehr schwierig. Der
Erasmus-Satz ist aber an die Lebenshaltungskosten des jeweiligen Landes angepasst
und ich kam daher mit meinem Erasmus Geld relativ gut über die Runden.
Die Zeit, in der die Einrichtung geschlossen hatte (Ferien) nutze ich um Irland zu
bereisen.
Mehrfach bekam ich Besuch von Verwandten oder Freunden und machte gemeinsam
mit ihnen den ein oder anderen Städte-Trip, oder einen Ausflug um einige schöne Orte
und die Landschaft Irlands zu entdecken.
Ein
gemeinsames
Projekt
der
namibischen
und
deutschen
Auszubildenden
war
in
diesem
Jahr
die
Entwicklung
eines
Lernspiels
zum
Thema
„Nachhaltigkeit“.
In
Anlehnung
an
die
SDG
12
der
UNESCO
„
Nachhaltige
Produktion
und
privater
Konsum“
wurde
der
Beitrag
seit
Oktober
entwickelt.
Am
Tag
der
Menschenrechte
2019
sammelte
eine
Lerngruppe
aus
dem
Hotel-
und
Gaststättengewerbe
die
ersten
Ideen
zur
Umsetzung,
die
im
Verlaufe
des
Winters
zum
ausgereiften
Spielformat
zusammengestellt
wurden.
Im
Februar
erfolgte
die
Testung
des
das
Spiels
mit
namibischen
und
deutschen
Auszubildenden
in
Windhoek.Frau
Liesl
Liebenberg,
Hotel
Managerin
der
NUST
Hotel-School,
sowie
Frau
Katja
Türk,
Lehrerin
des
RWB,
sammelten
Verbesserungsvorschläge
der
Auszubildenden
,
um
das
Spielzu
Unterrichtszwecken
weiter
zu
entwickeln
und
um
es
auch
auf
andere
SDGs
auszuweiten. Mit diesem Spiel bewirbt sich das RWB in diesem Jahr um den Schulpreis des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik „ EINE WELT WETTBEWERB“.
PAIR & SHARE 2020 - BEGEGNUNGSPROGRAMM MIT NAMIBIA
Der
dreiwöchige
Aufenthalt
von
10
Auszubildenden
des
Hotel-
und
Gaststättengewerbes
aus
Bonn
sowie
Studierenden
der
Fachschule
für
Sozialpädagogik
steht
im
Zeichen
des
gegenseitigen
Austausches
mit
Auszubildenden
aus
Namibia
über
die
Arbeit-
und
Ausbildungsbedingungen
und
dem
Kennenlernen
der
jeweiligen
Kulturen.
In
der
Woche
verbringen
die
deutschen
Schüler*innen
und
Schüler
Zeit
in
berufsbezogenen
Ausbildungssituationen
in
der
NUST
Hotel
School,
dem
21-Nice
–Restaurant,
der
Waldorf
School
Windhoek
und
anderen
Kindertagesstätten
in
Windhoek.
Sie
beobachten
und
vergleichen
Ausbildungs-
und
Arbeitsabläufe
in
Deutschland
und
Namibia
und
diskutieren mit namibischen Auszubildenden und Ausbildern die beobachteten Unterschiede.
Alle
Beteiligten
hoffen,
dass
die
Finanzierung
besonders
auf
namibischer
Seite
endlich
so
ausgebaut
wird,
dass
ein
regelmäßiger
Aufenthalt
von
namibischen
Auszubildenden
in
Bonn
möglich
wird.Die
Wochenenden
bieten
Möglichkeit,
das
Land
und
die
Leute
besser
kennenzulernen,
indem
die
deutschen
Schülerinnen
und
Schüler
viel
Zeit
mit
Gastfamilien oder den namibischen Auszubildenden verbringen.
MEINE ERFAHRUNG IN DER DEUTSCHEN SCHULE VALENCIA
Innerhalb des Erasmus+ Programms habe ich 8 Monate meines Anerkennungsjahres in der deutschen Schule in Valencia gearbeitet.
Ich habe diese Schule über das Internet gefunden und dort meine Bewerbung eingereicht. Über Skype fand mit der Leitung mein
Bewerbungsgespräch statt. Eine Wohnung habe ich vor Ort gesucht und über die Internetseite Idealista gefunden.
Bevor die Arbeit losging, hatte ich noch eine Woche Zeit, mich auf die kommenden Monate vorzubereiten (Wohnungssuche, Stadt
erkunden). Ich habe in einer Vorschulgruppe mit 18 Kindern im Alter von 5 bis 6 Jahren gearbeitet.
Als es dann mit der Arbeit losging, war ich anfangs sehr nervös und wusste noch gar nicht, was genau auf mich zukommt. Die
deutsche Schule in Valencia besteht aus einem Kindergarten, einer Vorschule, einer Grundschule und einem Gymnasium. Die Schule
ist sehr groß und wirkt zu Beginn sehr einschüchternd, doch von Tag Eins wurde ich sowohl von den Kindern, den Eltern und dem
Team sehr gut aufgenommen und ich habe mich von Anfang an sehr wohlgefühlt.
Die Arbeit war sehr lebensfroh, laut und lebendig.
Auch wenn es eine deutsche Schule ist und der Schwerpunkt auf der deutschen Sprache liegt, bekommt man auch dort die
spanische Mentalität sehr zu spüren. Zum Mittagessen gibt es für die Kinder und für die Erzieher immer spanische Gerichte wie z.B.:
Paella, Bocadillos & Calamaris. Aber auch für die Vegetarier und Veganer ist gesorgt.
Während meines gesamten Aufenthaltes, wurde ich sehr gut von meiner Praxisanleiterin und dem Kollegium begleitet, sowie bei
meinen schulischen Aufgaben, aber auch bei meiner Entwicklung zur angehenden Erzieherin. Ich habe bei meiner Arbeit dort
unglaublich viel gelernt und hatte eine Menge Spaß. Es wurde nie langweilig.
Das Leben in Valencia war sehr aufregend. Die ersten 3 Monate habe ich dort in einer WG gelebt, diese befand sich in Ruzafa, einer
sehr hippen, aber auch teuren Gegend. Nach einigen Monaten habe ich beschlossen, in die Altstadt von Valencia umzuziehen. Dort
habe ich mit einer Arbeitskollegin, aber auch sehr guten Freundin, zusammengelebt. Das Leben in der Altstadt ist sehr günstig,
sowohl das Ausgehen aber auch das Wohnen. Die Altstadt war wunderschön und nur 20 Minuten zu Fuß von meiner Arbeit entfernt.
Die Stimmung dort war stets gut, es gab Livemusik und die Bauten der Altstadt haben mich sehr in ihren Bann gezogen. Aber nicht
nur die Stadt Valencia ist wunderschön, es gibt auch außerhalb viele Orte die man erkunden kann. Valencia hat viel zu bieten, von
Stränden, bis zu Seen und einer großen Parkanlage.
Trotz der Pandemie gab es viele Angebote, die man wahrnehmen konnte, von Sprachaustausch-Treffen in Cafés mit anderen
Erasmus-Teilnehmern, bis zu kostenlosen Sportangeboten im Turia Park.
Valencia ist eine sehr interkulturelle Stadt, man lernt schnell Menschen von überall kennen und man findet schnell Anschluss.
Ich bin unglaublich froh darüber, dass ich das Angebot angenommen habe, 8 Monate im Ausland zu verbringen. Ich habe sehr viel
dazugelernt, konnte mein Spanisch und Englisch verbessern und habe tolle neue Freunde gefunden.
Park vor der DSV
Meine Mittagspause konnte ich entweder bei
einem der schönen Cafés verbringen, oder
konnte einfach mal im wunderschönen Park
vor der Schule entspannen.